Energie PS
Neuer Service für Ökostromproduzenten: Bürgerbeteiligung und Monitoring bestehender Anlagen
Projektdauer: 01.06.2008 - 31.05.2012
Projektträger
AEEV - Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg
Hof 19
6861 Alberschwende
Kurzbeschreibung
Die Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg (AEEV) hat zum Ziel, die Rahmenbedingungen für die Erneuerbare Energie und deren Nutzung zu verbessern. Bei der Nutzung von Photovoltaikanlagen sind die BürgerInnen Vorarlbergs mit vielen Problemen konfrontiert: Unzureichende gesetzliche Einspeisetarife senken die Attraktivität von Anlagen, nicht jede/-r BürgerIn besitzt nach Süden ausgerichtete Dächer oder Fassaden und vielfach werden bei kleinen Produktionsanlagen aufgrund der nicht vorhandenen Überwachung Ausfälle nicht gleich beseitigt. In dem von der AEEV initiierten Projekt Energie-PS sollten die Rahmenbedingungen für die Nutzung von Photovoltaik verbessert werden.
Ausgangslage
Der gemeinnützige Verein Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg hat zum Ziel, die Rahmenbedingungen für die Erneuerbare Energie und deren Nutzung zu verbessern. Ein Schwerpunkt der Arbeiten bildete daher in der Vergangenheit die Bewusstseinsbildung für die verstärkte Nutzung lokaler Energieträger anstelle von globalen, fossilen und atomaren Erzeugungen. Der Umdenkprozess in der öffentlichen Meinung hat mittlerweile eingesetzt, vielfältige Maßnahmen zur Erschließung lokaler Ressourcen wurden in Angriff genommen und umgesetzt. Die Rahmenbedingungen für den forcierten Ausbau von Photovoltaikanlagen sind in Österreich nicht ideal. Bedingt durch die niedrigen gesetzlichen Einspeisetarife, im Vergleich zu anderen Ländern, hält sich die Investitionstätigkeit in Grenzen. Zu diesem nationalen Nachteil kommt dazu, dass nicht jeder Bürger über ein(e) nach Süden ausgerichtetes Dach oder Fassade verfügt und sich daher in diesem Bereich nicht - auch wenn er wollte - engagieren kann. Ein weiteres Problem stellt die Kleinstrukturiertheit der Produktionsanlagen dar. Betreibern solcher Anlagen ist es vielfach nicht möglich, Leistungsausfälle zu registrieren und die nötigen Korrekturmaßnahmen vorzunehmen. Damit geht Produktionspotential verloren. Die ARGE Erneuerbare Energie erkennt zwei wichtige Handlungsfelder, um die Rahmenbedingungen in dem Segment und damit für die Nutzung der Erneuerbaren Energie zu setzen. Den in der lokalen Entwicklungsstrategie definierten Zielen der erneuerbaren Energie und Energieeffizienz sollte sich mit dem vorliegenden Projekt Energie-PS (ProduzentenService) genähert werden.
Ziele/Wirkung
Das Projekt „Energie-PS“ (ProduzentenService) zielte darauf ab, eine Servicestruktur aufzubauen, welche den vielen lokal agierenden Produzenten erneuerbarer Energie Erleichterungen in der Beschaffung und der technischen Überwachung bringen konnte. Das Projekt sollte auch dazu beitragen, weitere Produzenten für den Ausbau der erneuerbaren Energie zu gewinnen.
Das Projekt hatte zwei Schwerpunkte: erstens sollte ein Monitoring-System zu Leistungs- und Garantiesicherung aufgebaut werden, um Ausfälle von Anlagen schnell zu registrieren und dementsprechende Maßnahmen einleiten zu können. Im zweiten Schwerpunkt ging es um die Nutzung öffentlicher und privater Dach-und Fassadenflächen für Solaranlagen durch Bürgerbeteiligungen. BesitzerInnen von Gebäuden sollten ihre Dachflächen investitionswilligen Bürgern für die Errichtung von Photovoltaikanlagen zur Verfügung stellen.
Inhalte
Resultate
Mit der Entwicklung von SolarControl und SolarInvest wurden zwei wichtige Instrumente für den weiteren Ausbau der regionalen Solarstromversorgung geschaffen. Im Hinblick auf SolarControl konnten bis Ende 2011 über 60 Datenlogger installiert werden. Durch diese findet eine laufende Darstellung der Produktionsdaten statt. Bei Unterbrechung der Produktion erfolgt eine Nachricht per E-Mail. Was das Instrument SolarInvest anbelangt, so wurden sogenannte „Sonnenstrom-GenussPakete“ als Basisprodukt der Bürgerbeteiligung entwickelt. Heute gibt es in Vorarlberg 12 Sonnenstrom-Bürgerkraftwerke, weitere sind bereits zur Umsetzung vorbereitet.
Bezug zum Programm
LES 4.6 Erneuerbare Energie, Energieeffizienz:
4.6.1 Ziele: Bürger beteiligen sich an der Investition von Produktionsanlagen;
4.6.2 Strategie: Neben der verstärkten Nutzung der Biomasse aus landwirtschaftlicher, forstwirtschaftlicher Produktion sollen vor allem die erneuerbaren Energieträger Wasser und Sonne zur Nutzung forciert werden; Investitionsprojekte mit Bürgerbeteiligung werden begleitet;
M413: 2.2.3.2 : Zur Bewusstmachung und materiellen Aufwertung des naturräumlichen und kulturellen Potenzials ländlicher Regionen insbesondere: Innovative Nutzung der natürlich vorhandenen Potenziale zur Erzeugung erneuerbarer Energien;
Weitere Informationen
Projekt wurde am 2.1.2008 zur Förderung eingereicht.
Eine Detaillierte Unterlage zum Geschäftsplan wurde vor der Bewilligung dem Antrag beigelegt.
12.03.2009 - LAG-Sitzung
Das Projekt Energie-PS wurde bereits im Jänner 2008 von der Versammlung zur Förderung als Leader-Projekt empfohlen. Im Abklärungsprozess mit den Fachabteilungen des Landes hat sich herausgestellt, dass eine andere Projektstrukturierung / Gliederung und die Konzentration auf 30 Gemeinden sinnvoll ist. In der gegenständlichen LAG-Sitzung sollen nun die Vorstandsmitglieder über diese Änderungen informiert werden und mögliche Einwände können abgefragt werden. Hans Punzenberger erläutert die Umstrukturierung im Projekt. Dabei wurde die generelle Koordination den zwei Schwerpunkten zugeordnet. Die zwei Schwerpunkte sind
1. Ertragssteigerung der Fotovoltaikanlagen durch ein gemeinschaftliches Monitoring und
2. die Umsetzung von Bürgerbeteiligungsprojekten in enger Zusammenarbeit mit den E5 Teams via Energieinstitut.
Beschluss:
Der Umstrukturierung des Projektes wird einstimmig zugestimmt.
14.05.2009 - Förderzusage von ABB ausgestellt